Veränderung, Druck, Trauer, Stress
Wie
bereits angekündigt, schreibe ich einen eigenen Beitrag, um die letzten Monate
so kurz als möglich zusammenzufassen. Tada, hier ist er! Ich hoffe, es gelingt mir, es richtig stressig
klingen zu lassen, denn das Wort Stress stand neben den Wörtern Veränderung, Druck
und Trauer auf der Tagesordnung. Ich weiß gar nicht genau wo ich anfangen soll,
also spule ich zurück zu dem Punkt, wo ich meine erste Lehrabschlussprüfung Ende
Juni abgeschlossen habe und für einen Moment dachte, es kann mich niemand mehr
aufhalten! Zur Info für die, die sich fragen „warum erste Prüfung?“: ich habe
eine sogenannte Doppellehre, in der ich zum einen Technischer Zeichner und zum
anderen Bürokauffrau abschließen muss. Betonung auf MUSS – aber dazu später.
Zu
diesem Zeitpunkt wusste ich schon, dass mein Freund wieder nach Vorarlberg
zurück wollte, weil er sich nicht mehr soooo wohl in Salzburg fühlte, da er seine
Familie und seine Freunde vermisst. Verständlicherweise! Als er mir das sagte,
war das für mich kurz ein Schock, weil ich einfach nach Salzburg gehöre und ich
mir mich nicht in Vorarlberg vorstellen konnte. Auch weil ich ein kleines
Mama-Papa Kind bin. Was nichts anderes heißt, als das ich ein super Verhältnis
zu meinen Eltern habe und sie logischerweise gerne und viel um mich haben will.
Ja, wer nicht. Als ich schrieb, dass ich diesen Beitrag möglichst kurz halten
will, wusste ich nicht, dass ich doch weit ausholen muss. Verzeihung an dieser
Stelle! So, nun hatte ich mich nach dieser zuerst Schocknachricht einfach mal
fallen gelassen und auf den Gedanken eingelassen. Vielleicht wurde es einfach
an der Zeit, etwas Neues zu sehen und neue Leute kennenzulernen. Wisst ihr, in
Salzburg ist es so: die Leute, die du bereits kennst… naja, die kennst du. Die,
die du nicht kennst, willst du bei Gott nicht kennenlernen. Ebenfalls ein
höfliches pardon, an alle, die ich in Salzburg nicht kennengelernt habe und die
mich jetzt wohl von Grund auf nicht mögen. Ist aber Gott sei Dank nicht mehr
mein Problem, haha. Ich schweife ab. Ich war definitiv bereit neue Leute
kennenzulernen, da ich zum einen, außer Laura, mit niemanden mehr persönlichen
Kontakt hatte und zum anderen, weil ich die Freunde von meinem Freund endlich
besser, bzw. überhaupt kennenlernen wollte. Gut, für mich war das Thema so gut
wie abgehakt: wir ziehen um! Jeden weiteren Tag freute ich mich mehr darauf, um
„endlich“ von Salzburg wegzukommen. (bis auf den Fakt, dass kein
österreichischer Ikea in der Nähe ist. An Ikea: fuck you. Wer im Ländle hat
nicht den Gedanken sich mal eben ein paar Schüsseln und günstige Batterien zu
holen? Verratet mir das! Für eine Klarstellung schreibt mir bitte unter ichsucheantworten@megsquestions.at)
Die
weiteren Wochen durfte ich in der Arbeit mit Nervosität absitzen, weil ich laut
einer Beraterin der Kammer Nichts erzählen durfte, wegen gewisser
Lehrlingsrechte oder so blah. Ich musst also zuerst meine Bürokauffrau Prüfung
bestehen, um dann kündigen zu können. Die Drucksituation: Wenn ich die Prüfung nicht
bestehen würde, habe ich nicht nur einfach eine Prüfung verhauen, sondern
unsere ganze Umzugsplanung würde sich verschieben und ich musste einen weiteren
Monat in meiner Firma sitzen mit dem Gedanken „ich darf niemanden etwas
erzählen“. Und vor allem weil es mir peinlich gewesen wäre, die Prüfung nicht
zu bestehen. Zusätzlich müsste ich dann 2 Wochen alleine in der leeren Wohnung
verbringen, während mein Freund bereits in Vorarlberg zu arbeiten beginnen
würde. Das hieß für mich: lernen, lernen, lernen. Was mich zum nächsten Punkt
bringt.
Nach meiner Lehrabschlussprüfung hatte ich noch 2 Wochen
zu arbeiten und dann hatte ich Urlaub. Schön! Wenn man nicht eh lernen müsste!
Ende meiner ersten Urlaubswoche passierte dann leider etwas,
was für mich so ziemlich meine ganze Situation änderte und es ist für mich auch
noch immer nicht leicht das einfach so niederzuschreiben. Mein ein und alles,
mein Kater Archie ist leider verstorben. Was für andere eine einfache Katze
ist, ein Haustier, dass ab und zu mal wo vorbeihuscht, ist er für mich nie
einfach nur eine Katze gewesen. Das mag für außenstehende immer recht dämlich
wirken, wegen einer Katze so ein „Theater“ zu veranstalten, aber ich habe viele
Katzen gehabt, habe auch bei meinen Eltern noch 2 und Archies Schwester Holli
ist natürlich auch noch bei uns. Keine, aber keine Katze konnte meinen
geliebten Archie ersetzen oder mir auch nur annähernd das geben, was er mir
gab. Das für mich furchtbarste ist einfach, dass er ziemlich leiden musste
bevor er erlöst werden konnte. So, nach ein paar Taschentüchern für die paar
Sätze, kann ich wieder umlenken: Durch dieses Ereignis hatte ich keine Nerven
für Lernen, für Umzug, für Arbeit oder für sonstiges. Das einzige Glück zu dem
Zeitpunkt war, dass ich noch Urlaub hatte und somit wirklich tagelang im Bett
sein konnte ohne irgendjemanden zu begegnen oder jemanden etwas zu erklären. Mein
Druck für die Prüfung wurde aber trotzdem immer größer.
Einige
Tage danach ging es mir etwas besser, so dass ich zu mindestens lernen konnte, denn ich schaute auf den
Kalender und: 4 Tage! Juhui, 4 Tage noch bis zur Prüfung und ich bekam mehr als
nur Stress. Ich freute mich schon sehr auf Vorarlberg und da ich ein Planungs-
und Listenfreak bin, wollte ich gleich tausende Listen erstellen, was wir noch
brauchen, wen wir noch anrufen müssen, was wir abmelden mussten, was wir noch
verkaufen könnten, was noch getan werden muss und und und! In meinem Kopf
gingen so Listen immer vor. Kein Lernen. Fazit: schlechtes Gewissen macht sich
breit. Hinzu kam, dass mein Freund auch in der gleichen Woche Geburtstag hatte
und die Hochzeit meines Cousins bevorstand, worauf ich mich mega freute! Alles
was im Weg stand: die Prüfung!
Der Tag der Prüfung: ich hatte innerlich ein seeeehr
ungutes Gefühl, ein schlechtes Gewissen und unglaublich aber wahr schon ein
kleines Egal-wird-schon-hinhauen-Gefühl. Furchtbare Kombi, wenn man eine Prüfung
schaffen soll.
Nach
der Prüfung wurde das Gefühl größer, weil ich dachte, jetzt kann ich so oder so
nichts mehr ändern. Was ja stimmte.
Prüfung abgehakt, konnte ich mich auf das Geschenk meines
Freundes, auf die Klamotten für die Hochzeit und den Umzug konzentrieren.
Geburtstag: check, Hochzeit: check!
Nächste, mündliche Prüfung: oh oh, in 4 Tagen!
Gelernt, gezweifelt, gezittert, gehofft, geschafft! Ich dachte tatsächlich,
dass ich sie nicht schaffe, da ich auch so saublöde Fragen bekommen hatte. So
what, es ist vorbei.
3 Tage später waren wir dann auch schon in Vorarlberg
angekommen. Wer schon mal umgezogen ist (nicht ausgezogen von Zuhause, sondern
umgezogen!! Das ist etwas völlig anderes!), weiß, dass das ebenfalls eine schweißtreibende
Arbeit ist. Gott sei Dank hat mein Freund sich so ziemlich komplett darum
gekümmert, weil ich einfach lernen musste. Die letzte Schwierigkeit war es, mit
unserer Katze noch umzuziehen und die 4-stündige Fahrt gut zu meistern. Wieso
auch immer, war sie die bravste und ruhigste Katze ever – was für sie nicht
normal ist!
Jetzt sind wir bereits 1 Woche hier, die Katze hat sich
langsam eingelebt, ich habe ich langsam eingelebt und mein Freund sowieso. Für mich
gilt es jetzt erst einmal, alles Mögliche zu erkunden, einen Job zu finden, mir
wieder ein Auto zuzulegen aber vor allem: entspannen. Wenn auch nur kurz, aber
das hab ich jetzt erst einmal dringend nötig.
Übrigens
habe ich während des Beitrages ein
Schokoladen Croissant gegessen und habe nur eine Frage: wieso zum Teufel spart
ihr Vorarlberger an der Schokolade! Auch hier eine kurze Stellungnahme an ichsucheantworten@megsquestions.at
Liebe Grüße, Magdalena
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