Keine Freunde - und jetzt?
15. März 2017
Bin ich die einzige, der es so geht, oder wird es ab
einem gewissen Alter schwierig, Freunde zu finden? Es fällt mir immer mehr auf
und das schon seit gut 2 Jahren kann man sagen. Ich hatte eigentlich nie
Schwierigkeiten, Anschluss zu finden und hatte immer Freunde. Bin zwar der Typ „lieber
ein, zwei gute Freunde, als zehn und dafür nur so la la“ (kurzes Input: hat den
Film La La Land jemand gesehen? Bin mir unschlüssig, ob ich den Film sehen
soll!) Ja, auf jeden Fall, hatte ich in der Volksschule einige Freunde und im
Gymnasium waren wir zwar immer ein paar die zusammenhockten und dieselben
Meinungen hatten, aber im Endeffekt hatte ich 2 beste Freunde, wobei eine bis
heute noch meine beste Freundin ist: Laura, die ihr ja womöglich kennt. Es gibt
Freunde und Freunde. Laura und ich kennen uns seit 13 Jahren und als ich später
das Gymnasium verlassen habe, hatten wir immer noch Kontakt und haben uns ab
und zu getroffen. Wie auch heute, sehen wir uns nie regelmäßig und so 1-2x im
Monat, aber das hat uns immer völlig ausgereicht und wenn wir aufeinandertreffen,
gibt’s sowieso nur uns und unsere Gespräche! Jetzt, wo ich in Vorarlberg bin und
sie in Wien sehen wir uns schon seit Monaten nicht und es gestaltet sich
natürlich noch ein bisschen schwerer. Stört uns aber nicht, weil wir das nie so
hatten, dass man sich jeden zweiten Tag sehen muss und es sonst scheiße ist.
Nö, wir telefonieren dann halt so 1x die Woche 2 Stunden lang. Mindestens.
Auch in meiner neuen Schule hatte ich immer Leute um
mich, aber halt mehr so Schulfreunde, die man nie außernatürlich getroffen hat.
Später dann, habe ich dann doch noch wem kennengelernt und wir haben vieles
gemeinsam unternommen und es war super so. Als ich dann meine Lehre begonnen
habe trennten sich unsere Wege wieder wie das in dem Alter (sie 16, ich 18)
dann auch so ist, hatte jede ihren Freund und dann bleibt sowieso erstmal alles
stehen und liegen. Gibt auch welche, die dann trotzdem viel gemeinsam
unternehmen, aber das war bei uns nicht der Fall. Wie ich 15-16 war hatte ich
Freunde, die nicht von meiner Schule waren und das war auch viel aufregender
und cooler und man war das erste Mal fort und auf Festivals und und und. Als
das mit meinem Freund dann zu Ende war, traf ich wieder auf diese alten Freunde
und merkte, dass mir Freunde ziemlich gefehlt haben. Später lernte ich dann
Philip kennen und er zog aus Vorarlberg nach Salzburg und da er so gut wie
niemanden kannte, waren meine Freunde auch irgendwo seine Freunde. Das hat
irgendwann nicht mehr so gut funktioniert, weil die meisten – wie Philip und
ich auch – berufstätig waren und nun auch einen Haushalt zu schmeißen hatten
und wenn wir Zeit hatten, die dann für uns nutzten oder ich auch mal für Laura.
Manche meiner Freunde fanden das eher blöd und konnten das oft nicht verstehen,
warum man spät abends nicht noch gemütlich was unternehmen kann. Tja, so
trennten sich alle unsere Wege und außer Laura blieb niemand mehr übrig. Nun
kann ich sagen, dass seit gut 2-3 Jahren eigentlich immer nur Philip und Laura
an meiner Seite sind und ich mich zwar nie beklagt habe, aber trotzdem immer ein
bisschen was vermisst habe. Liegt daran, dass ich noch nie mit jemanden
befreundet war, der auch Hobbies und Interessen hat wie ich sie habe. Versteht
mich bloß nicht falsch – mit Philip und Laura habe ich so unglaublich viel
gemeinsam, aber was Hobbies betrifft…. ich bin halt eine sehr kreative, immer
basteln,- und werkende Person und halte viel von Kunst und bin auch im Internet
sehr aktiv usw. Philip und Laura mögen zwar meine Zeichnungen, aber sie beide
zeichnen nicht selbst. Ihr wisst bestimmt was ich meine – ich kann mit keinem
von den beiden über Stifte oder Papier reden, ohne dass sie mir nicht den Vogel
zeigen. Jetzt versteht ihrs bestimmt!
Jetzt
wohne ich in Vorarlberg und habe, wie in Salzburg schon, keine Freunde und die
Situation ist dieselbe. Es ist nicht einfacher jemanden zu finden und meine
Ansprüche werden auch mehr. Klingt blöd, aber ich bin in einem Alter (tut mir leid,
dass das so furchtbar altklug klingt), wo ich Leute kennenlernen will, die auf
dem Level sind wie ich (jetzt klingts auch noch abgehoben und arrogant!!!). Ich
möchte mich mit jemandem treffen, der die gleichen Interessen hat wie ich und
mit mir gemütlich in ein Kaffee geht und mit mir über Kunst redet und was nicht
sonst noch alles! Ich habe das Gefühl, als ob ich keine Zeit mehr hätte, mich
mit „falschen“ Personen abzugeben. Mir sind schon viele falsche Leute
untergekommen und jetzt will ich einfach nur mit jemandem gut quatschen können!
Mit einem meine ich übrigens die ganze Zeit eine weibliche Person, denn das ist
bei mir erst recht eine Kunst! Ich kann seit ich denken kann, viel besser mit
männlichen Personen – lag oft am Humor oder der Einfachheit. Frauen sind
einfach viel komplizierter, was mich zu dem Thema bringt, was mir ebenfalls am
Herzen liegt. Naja, am Herzen nicht unbedingt, aber es bewegt mich. Folgende
Worte sind übrigens nur meine Meinung und die schließt sich aus Erfahrung, also
bitte bezieht nicht alles auf eure einzelne Person! Frauen sind für mich
deshalb komplizierter, weil Frauen oft neidischer sind als Männer. Das fängt
oft bei ersten Begegnungen an. Von einer Frau wird man von Kopf bis Fuß
gemustert und sofort in eine Kategorie gesteckt – sei sie negativ oder positiv.
Mir ist das schon wahnsinnig oft aufgefallen und ich selbst wurde schon oft
genug wo hineininterpretiert, wo ich nicht im Geringsten stecke. Ich hatte mit
den seltsamsten Dingen zu tun, wo ich mir nur an den Kopf greifen kann.
Beispiele werde ich nicht nennen, weil sich Personen vielleicht wiedererkennen
würden und das ist jetzt nicht der Punkt für mich.
Stark
auffallen tut sowas auch gern auf Instagram, wo sowieso alles schön und heile
Welt ist und jeder auf die Fotos der anderen neidisch ist. Furchtbar. Hab schon
oft erlebt, dass schöne Mädels Hasskommentare bekommen und dass nur aus Neid
und Eifersucht. Bei sowas kommen in mir ganz viele ????? auf! Viele gönnen
einem auch nichts. Gerade wieder auf Instagram ein riesen Thema. Ich mag
Instagram wirklich sehr gerne, weil es für mich auch als Inspiration dient. Isso.
Wenn ich jetzt einer Person folge und die ist schön, wieso kann ich ihr dann
nicht auch mal sagen, dass sie toll aussieht? Ich bin zwar eine, die das gerne
dann ihr lieber als Privatnachricht sendet, als öffentlich, aber anderes Thema.
Wenn mir die Seite von jemanden nicht gefällt oder ich ach so neidisch auf die
Person bin, wieso folge ich der dann oder wieso klicke ich nicht einfach
weiter? Ist doch sowieso alles eine Scheinwelt? Seit ich auf Instagram meinen
Feed sehr einheitlich gestalte, bekomme ich oft Nachrichten, dass das so schön
aussieht. Leute, ich mache das einheitlich, weil es mir gefällt und ich mir
damit sehr viel Mühe gebe, weil ich eben auch ein Ordnungsjunkie bin was Farben
und Einrichtung betrifft. Das ist übrigens eine scheiß verdammte Arbeit, immer
alles farblich so zu gestalten. Irgendwann gehen einem die Dinge aus, die
farblich passen haha.
Ich wollte so quasi abschließend noch sagen, dass ich es
so wahnsinnig cool finde, dass ich trotz vieler – mir unerklärlichen –
Personen, die auf Instagram sind, ich Mädchen kennengelernt habe und
mittlerweile ins Herz geschlossen habe, denen es tatsächlich ebenfalls so geht,
wie mir. Ist eigentlich traurig, aber was noch viel trauriger ist, ist das zwar
alle in Österreich wohnen, aber alle komplett verstreut und niemand hier bei
mir in Vorarlberg! Shit happens!
Auch
ihnen geht es so und um zurück zu meinem ersten Satz zu kommen: ab einem
gewissen Alter ist das so schwer, Freunde zu finden! Die meisten haben schon
längst ihren uralten Freundeskreis und da passen oft Neulinge nicht mehr hinein
und andererseits lernt man die Leute nicht mehr so wie früher mit 14 kennen in
einer Schule oder Uni. Man hat keinen Mut mehr jemanden einfach anzusprechen,
um dann zu hoffen, dass derjenige vielleicht eine neue Freundin sucht. Sehr
witzig, aber wenn euch jemand mit Anfang/Mitte 20 anspricht und euer neuer
Freund sein will, kommt das doch etwas seltsam rüber. Für Vereine war ich noch
nie und da ich eine Studienberechtigungsprüfung Online mache, sehe ich dort die
Leute auch nur 2-3x im Monat. Und mit denen tauscht man sich zwar aus, aber
sowas wie eine nette Freundschaft usw. entsteht ja doch nicht dabei. Es
entsteht auch immer ein gewisser Druck. Ich bin absolut kein schüchterner
Mensch, aber wenn ich neue Leute irgendwo kennenlerne, habe ich immer ein
Gefühl, als würde ich mich nicht so wie immer Verhalten – ein gewisser Druck,
damit sie mich ja bloß vielleicht mögen. Früher hab ich einen Shit drauf
gegeben, was irgendwer über mich denkt und so ist es grundsätzlich noch, aber
das Freundeding macht einen doch ein bisserl Stress! Wie geht’s euch dabei?
Der Beitrag war schon lange fällig und die Mädchen haben
auch immer gesagt: jaaa schreib das, das ist so beschissen!“, aber ich wollte
einen guten Moment abwarten.
Vielleicht könnt ihr mir mal von euch und euren
Freundschaften erzählen oder ihr sagt mir, dass alles was ich geschrieben habe,
völliger Mist ist! Oder euch geht’s genauso? Schreibt mir gerne, ich freu mich!
Schöne Wochenmitte,
Magdalena